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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 57

1909 - Leipzig : Hirt
4. Überblick über die europäischen Großstaateil. 57 Kabinetts, das früher neben dem Ministerium bestand und dessen Tätigkeit häufig lahmlegte. Die Kunst verdankt ihm den Bau des heutigen Alten Museums in Berlin, das er mit Kunstwerken ausstattete, und das Grabmal der Königin Luise im Mausoleum zu Charlottenburg, von dem Bildhauer Christian Rauch ausgeführt, gleichzeitig ein Denkmal der Pietät gegen seine verstorbene Gemahlin. Demselben Meister hat er den Austrag zu dem Reiterstandbilde Friedrichs des Großen gegeben. In seiner äußern Erscheinung lag etwas Imponierendes. Er war von hoher Gestalt; sein Antlitz trug den Ausdruck des Ernstes und der Milde, sein Blick war fest, klar, ruhig, offen und wahr, immerdar der Spiegel seines Innern. In der Bewegung seines Körpers lag hohe Würde, sein Gang war fest, ruhig und sicher, bis in sein Alter rüstig und kräftig. In seiner Kleidung wie in seinem ganzen Wesen liebte er die Einfachheit. Gewöhnlich trug er einen blauen Oberrock bis oben zugeknöpft und eine einfache Landwehrmütze. Im Jahre 1840 starb er im Alter von siebzig Jahren. An der Seite seiner Gemahlin Luise in der Königlichen Grabkapelle zu Charlottenburg wurde ihm das Grab bereitet. / 4. Überblick über die europäischen Grotzsiaaten mit Ausschluß Preußens während dieses Zeitraumes. England. In England erlangten. die Katholiken durch die unablässigen Bemühungen Daniel O'connells und durch das wohlwollende Entgegenkommen des Ministerpräsidenten Lord Wellington, des Siegers von Waterloo, Gleichstellung mit den Mitgliedern der anglikanischen Hochkirche und dadurch Zutritt zum Parlament sowie zu allen Staatsämtern. Als 1837 König Wilhelm Iv. ohne männliche Nachkommen starb, folgte in England seine Tochter Viktoria, die bis 1901 regierte. In Hannover, wo weibliche Thronfolge nicht zulässig war, folgte des Königs Bruder Ernst August. England verlor dadurch feinen Sitz auf dem Deutschen Bundestage. ' Rußland hatte einen Ausstand in Polen niederzuwerfen und vereinigte sich mit Frankreich und England zum Schutze der Griechen gegen die Türkei. Griechenland, das seit der Eroberung Konstantinopels durch die Türken 1458 zum Türkischen Reiche gehörte, hatte feit 1821 um seine Unabhängigkeit gekämpft. Die Befreiung gelang erst, als die genannten fremden Mächte in den Kampf eintraten. In der Bucht von Navarino in Messenien unterlag die türkisch-ägyptische Flotte der englisch-französischen. Dem Landkrieg machte ein russisches Heer durch Besetzung von Adrianopel ein Ende. Die Türkei erkannte die Unabhängigkeit Griechenlands an. Griechenland ein Königreich. Durch Übereinkunft der Mächte zu London im Jahre 1830 wurde Otto, der zweite Sohn des Königs

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 71

1907 - Leipzig : Freytag
71 die Straen Berlins ritt, traten die Brger ans den Tren und grten ihn ehrerbietig, und sie nannten ihn nur den alten Fritz. Auch nach -feinem Tode hielt man sein Andenken in hohen Ehren. Noch heute erzhlt man sich manch kstliche Geschichte von ihm (der alte Fritz und die Schul-buben). Seine Gestalt ist noch heute dem Volke im Bilde bekannt, mit seinem gebeugten Haupte, seinem Krckstock, seinen hohen Stieseln, dem blauen Soldatenrock, dem groen dreieckigen Hut und den groen blauen Augen. Die Geschichte aber hat ihn mit Recht den Groen genannt. 34. Friedrich Wilhelm Hl 1797-1840. Die franzsische Revolution. Napoleon I. Whrend der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. brach schweres Unglck der Preußen und der ganz Deutschland herein. In Frankreich hatten die wilden Männer der Revolution das Knigtum abgeschafft und die Re-publik erklrt. Der unglckliche König Ludwig Xvi. wurde ffentlich auf dem Schafott hingerichtet. Dasselbe Schicksal hatte seine Gemahlin Marie Antoinette, die eine sterreichische Prinzessin war. Noch viele andere Greuel wurden von den Revolutionsmnnern verbt, und die neue franzsische Republik fhrte zahlreiche blutige Kriege mit den brigen Staaten Europas. Bald aber wurde die Republik gestrzt, und Napoleon I. zum Kaiser der Franzosen ausgerufen. Napoleon Bonaparte wurde als Sohn eines Advokaten zu Ajaccio auf der Insel Korsika geboren. Nachdem er die Kriegsschule besucht hatte, trat er in das franzsische Heer und zeichnete sich so sehr aus, da er mit 25 Jahren General wurde. Er erfocht so viele und so glnzende Siege der die sterreicher in Italien und der die Trken in gypten, da die Franzosen ihm die erbliche Kaiserwrde bertrugen. Weil ihn die meisten europischen Staaten nicht anerkennen wollten, erklrte er ihnen den Krieg und besiegte die Russen und sterreicher in der berhmten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Bald darauf sieng er auch Krieg an mit dem friedliebenden Könige Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen. Bei Jena und Auerstdt kam es zu einer furchtbaren Schlacht. Schon einige Tage vorher war der heldenmtige Abb. 44. Friedrich Wilhelm Iii.

3. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 116

1907 - Leipzig : Voigtländer
116 5456. Die Befreiungskriege 18131815. hocherfreut, und seine ermatteten Krieger atmeten wieder aus. Unter Trommelwirbel und Trompetengeschmetter strmten nun die Englnder und Preußen von drei Seiten auf den Feind ein. Die franzsischen Garden kmpften mit dem Mute der Verzweiflung. Hb er vergeblich war ihr tapferer Widerstand. Bald ertnte aus den Reihen der Franzosen der Ruf: Rette sich, wer kann!" und sie begannen zu fliehen. Mit lautem Hurra setzten die Preußen unter General Gneisen au dem Feinde nach. Kaum entrann Napoleon selbst ihren Hndenseinen Reisewagen, aus dem er entsprungen, samt Hut, Mantel und Degen, Grden und Kleinodien nutzte er ihnen zurcklassen. Ris Flchtling kam er nach Paris- sein Heer war vernichtet. -> 5. Napoleons Verbannung. Blcher schrieb vom Schlachtfelde aus: Die schnste Schlacht ist geschlagen, der herrlichste Sieg ist erfochten. Ich denke, die Bonapartesche Geschichte ist nun vorbei." So war es. Die siegreichen Heere der Verbndeten zogen zum zweiten Male in Paris ein. Napoleon schickten die Verbndeten in die Verbannung nach der einsamen Felseninsel St. Helena mitten im Atlantischen Gzean. Dort blieb er, umgeben von wenigen (Betreuen, bis zu seinem Tode (5. Mai 1821). Seine (Bebeine wurden spter nach Paris gebracht und in der Invalidenkirche bestattet. 6. Der Deutsche Bund. Ruch die verwandten Napoleons muten ihre Throne verlassen. Die frhern Herrscher erhielten ihre Lnder zurck. Frankreich kam wieder an Ludwig Xviii. Rue (Eroberungen, die es seit dem Rusbruche der groen Revolution gemacht hatte, mute es herausgeben. Preußen erhielt an neuen Lndern die Hlfte des Knigreichs Sachsen und die schne Rheinprovinz, wogegen es einen Teil seiner ehemaligen polnischen Besitzungen aufgab. Das deutsche Kaisertum wurde nicht wieder aufgerichtet. Rn Stelle des alten Reiches trat der Deutsche Bund, zu dem sich alle deutschen Staaten vereinigten, 39 an der Zahl. Die Fürsten Europas aber, voran die Kaiser von Rußland und sterreich und der König von Preußen, eingedenk der gewaltigen Begebenheiten, die sich in den letzten Jahren ereignet hatten, schlssen eine feierliche Verbrderung, die heilige Rllianz". Sie gelobten, gem der heiligen Schrift als Brder einander zu lieben, sich als Glieder derselben christlichen Familie anzusehen, die Religion zu schtzen, Frieden und Gerechtigkeit aufrecht zu erhalten und Vter ihrer Völker zu sein.

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 95

1907 - Leipzig : Freytag
95 die Straen Berlins ritt, traten die Brger aus den Tren und grten ihn ehrerbietig, und sie nannten ihn nur den alten Fritz. Auch nach seinem Tode hielt man sein Andenken in hohen Ehren. Noch heute erzhlt man sich manch kstliche Geschichte von ihm (der alte Fritz und die Schnl-bubeu). Seine Gestalt ist noch heute dem Volke im Bilde bekannt, mit seinem gebeugten Haupte, seinem Krckstock, seinen hohen Stiefeln, dem blauen Soldatenrock, dem groen dreieckigen Hut und den groen blauen Augen. Die Geschichte aber hat ihn mit Recht den Groen genannt. 49. Friedrich Wilhelm m. 1797-1840. Die franzsische Revolution. Napoleon I. Whrend der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. brach schweres Unglck der Preußen und der ganz Deutschland herein. In Frankreich hatten die wilden Männer der Revolution das Knigtum abgeschafft und die Re-publik erklrt. Der unglckliche König Ludwig Xvi. wurde ffentlich auf dem Schafott hingerichtet. Dasselbe Schicksal hatte seine Gemahlin Marie Antoinette, die eine sterreichische Prinzessin war. Noch viele andere Greuel wurden von den Revolutions-Mnnern verbt, und die neue franzsische Republik fhrte zahlreiche blutige Kriege mit den brigen Staaten Europas. Bald aber wurde die Republik gestrzt, und Napoleon I. zum Kaiser der Franzosen abgerufen. 62' S^-ich Wilhelm Iii. Napoleon Bonaparte wurde als Sohn eines Advokaten zu Ajaccio auf der Insel Korsika geboren. Nachdem er die Kriegsschule besucht hatte, trat er in das franzsische Heer und zeichnete sich so sehr aus, da er mit 25 Jahren General wurde. Er erfocht fo viele und so glnzende Siege der die sterreicher in Italien und der die Trken in gypten, da die Franzosen ihm die erbliche Kaiserwrde bertrugen. Weil ihn die meisten europischen Staaten nicht anerkennen wollten, erklrte er ihnen den Krieg und besiegte die Russen und sterreicher in der berhmten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Bald daraus fiytg er auch Krieg an mit dem friedliebenden Könige Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen. Bei Jena und Auerftdt kam es zu einer furchtbaren Schlacht. Schon einige Tage vorher war der heldenmtige

5. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 121

1880 - Halle : Anton
121 ist auch er zum größten Theile in Deutschland ausgefochten worden. Aber in diesem Kriege floh Ludwig das Glück. Der deutsche Feldherr. Prinz Eugen, und der englische Marlborough (—England stand auf Seite Leopolds —) erfochten Sreg auf Sreg. Im Jahre 1705 starb Leopold; sein Sohn Joseph wurde Kaiser und setzte den Krieg für seinen Bruder Karl fort. Wieder erlitten die Franzosen furchtbare Niederlagen. Dazu schlug cm äußerst harter Winter ihrem Lande neue Wunden. Das Wild m den Wäldern und die Vögel in der Luft erstarrten, Weinstöcke und Obstbäume erfroren; es entstand so große Noth, daß Ludwig nicht mehr wußte, woher er Geld zum Kriege nehmen sollte. Da endlich beugte sich sein Stolz. Er bat um Frieden und erbot sich, auf die ganze spanische Monarchie zu verzichten; auch war er bereit, alle sonstigen geraubten deutschen Länder herauszugeben. Aber Oestreich mit fernen Verbündeten forderte, er solle seinen Enkel Philipp, der sich bereits in Spanien festgesetzt hatte, selbst daraus vertreiben, wenn er nicht freiwillig gehen werde. Das war Ludwig doch zu viel; gegen den eignen Enkel mochte er das Schwert nicht ziehen, und so mußte er den Kampf fortsetzen. Da traten unerwartet für Frankreich günstige Umstände ein. Kaiser Josef starb schon 1711, und derselbe .Karl, für den Spanien erobert werden follte, erbte die Krone. Seine bisherigen Bundesgenossen fürchtetener möchte zu mächtig werden, wenn er auch noch die große spanische Monarchie ganz allein erhielte. Sie trennten sich darum von ihm und schlossen mit Frankreich Frieden. Alleinstehend konnte Karl nicht viel gegen Ludwig ausrichten, und so mußte auch er bald darauf im Jahre 1714 dem Frieden beitreten, nach welchem die spanr-schen Länder theils an Frankreich, theils an Oestreich fielen. — 6. Ludwig Xiv. führte zu Versailles ein glänzendes, aber verschwenderisches und leichtfertiges Leben. Große Summen wurden verwendet, um herrliche Schlösser und Lusthäuser zu bauen, um prächtige Gärten anzulegen und kostspielige Feste zu feiern. Unter feinem äußern Wesen verbarg sich Liederlichkeit und Unsittlichkeit. — Voll Bewunderung richteten sich alle Blicke nach Frankreich. Die deutschen Fürsten namentlich suchten das französische Beispiel nachzuahmen. Jeder, auch der kleinste, wollte sich ein Versailles in seinem Ländchen schassen und wollte sein Leben eben so glänzend und eben so liederlich einrichten wie Ludwig Xiv. Mau hielt das deutsche Wesen für roh und gemein und schämte sich seines Baterlandes; nur was „weit her" war, was aus Frankreich kam, galt für nobel und fein. Französische Sitte und Mode wurden überall heimisch. Kurze Beinkleider und Frack, Schuhe und seidene Strümpfe kamen allseitig in Aufnahme. Selbst die französische Perrucke fand Eingang: man beraubte den Kopf seines schönsten Schmuckes und trug fremdes Haar in häßlicher Form, wie man ja fogar die Bäume im Garten nicht frei wachsen ließ, sondern sie künstlich verschnitt. Und auch die Sprache ward französisch. Um vornehm zu thun, verhunzte man

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 234

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 254 — Der deutsche Kaiser stiftete von neuem den Kriegsorben des Eisernen Kreuzes, das seit den Befreiungskriegen als der schönste Schmu* des tapferen Mannes gilt. Zu dem deutschen Volke aber sprach er so: „51 n das deutsche Volk! Seit der Reichsgründung ist es durch 43 Jahre Mein und Meiner vorfahren heißes Bemühen ge# wesen, der tdelt den Frieden zu erhalten und im Frieden unsere Kraft5 volle Entwicklung zu fördern, Aber die Gegner neiden uns den (Erfolg unserer Arbeit. „Hlle offenkundige und heimliche Feindschaft von Ost und West, von jenseits der See haben wir bisher ertragen im Bewußtsein unserer Verantwortung und Kraft. Nun aber will man uns demütigen-Man verlangt, daß wir mit verschränkten Armen zusehen, wie unsere Feinde sich zu tückischem Überfall rüsten, man will nicht bulben, daß wir in entschlossener Treue zu unserem Bundesgenossen stehen, der uin fein Ansehen als Großmacht kämpft und mit dessen (Erniedrigung auch unsere Macht und (Ehre verloren ist. „So muß denn das Schwert entscheiden. Mitten im Frieden über» fällt uns der Feind. Darum auf! zu den Waffen! Jedes Schwanken, jedes 3ögern wäre verrat am Vaterlands. „Um Sein oder Nichtsein unseres Reiches handelt es sich, das unsere Väter sich neu gründeten; um Sein ober Nichtsein beutscher Macht und deutschen Wesens. »wir werben uns wehren bis zum letzten hauch von Mann und Roß. Und wir werben biefen Kampf bestehen auch gegen eine Welt von Feinben. Noch nie warb Deutschland überrounben, wenn es einig war. „vorwärts mit (Bott, der mit uns sein wirb, wie er mit den Vätern war!"

7. Geschichte der neuesten Zeit - S. 67

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Wiener Kongre. Iii 122i. 67 die er mit der Altmark, mit Magdeburg und Halberstadt zu der neuen Provinz Sachsen vereinigte. Die Saalepsse und die Elbefestungen Torgau und Wittenberg sowie die stliche Lausitz mit Grlitz wurden preuisch. Aus der polnischen Lndermasse fiel Westpreuen mit Danzig und Thorn nebst dem Netze-Distrikt und Posen an Preußen zurck, das dieser Striche zur Deckung seiner Hauptstadt und zur Verbindung der Pro-vinzen Preußen und Schlesien bedurfte. sterreich erhielt Galizien zurck. So beschrnkte sich das mit Rußland durch Personalunion" verbundene Knigreich auf Kongrepolen". 4. Neben den Verhandlungen gingen rauschende und kostspielige Feste her, die unser guter Kaiser Franz" seinen Gsten gab. Da widmete man sich ganz der Freude an der neugewonnenen Friedenszeit. Alt-Wien" erwies sich als die rechte Stadt der Feste, die auch die Bevlkerung in allen Schichten mitvorbereitete und mitfeierte. Gebude und Jnneneinrich-hing, Gewnder und Schmuck, Marstlle und Grten: alles brachte den Gsten festliche Stimmung entgegen. Unter dem Einflu groer Bestellun-gen hob sich der Gewerbflei und der Geschmack: die Bronze- und Gold-schmiedekunst blhten auf; Wien zhlte sechshundert Seidenfabriken; die Kunsttischlerei verstand es, die Mbel in Stil und Farbe feilt abzutnen und zueinander und zu den Rumen in Einklang zu bringen. Die Tracht, wie sie nach den Schreckenstagen in Paris aufgekommen war, wurde weiter-entwickelt: die Männer trugen blaue Frcke mit goldenen Knpfen, im Sommer mit gelben Nankinghosen, die Damen griechische Gewnder mit hoher Grtung, Hut und Haube auf eng anliegendem Haar. So begann eine neue Form des Daseins, eine neue Lebenskunst, die sich den verschiedenen Stnden, zunchst in der schnen Donaustadt, mit-geteilt und bis heute weitergestaltet Hat. Daneben aber ging der Lnder-schacher ungestrt weiter. 2. Die neue Karte Europas und der Bundestag. 1. Es war unmglich, den Rheinbundstaaten die Lndergebiete oder doch den Gebietsumfang, womit Napoleon sie ausgestattet Hatte, wieder abzunehmen: nur gegen dieses Versprechen hatten die bedeutendsten sich zu dem Bunde gegen Frankreich herbeigelassen. Daher konnte man auch die deutschen Gromchte nicht in der alten Form, sondern nur in ihrem alten Grenverhltnis wiederherstellen. So ergaben sich folgende Neugestaltungen: Frankreich behielt die Grenzen, die vor der Revolution ihm zu-gehrten. Nur einige Kolonien in Westindien verblieben England, das auch das hollndische Kapland und den westlichen Teil des hollndischen 5*

8. Geschichte der Neuzeit - S. 48

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
48 Preuhen und Osterreich. Zweiten Schlesischen Krieg als Bundesgenosse des Kaisers und Frankreichs. Er fiel in Bhmen ein und eroberte Prag, konnte es aber nicht behaupten; denn die Franzosen lieen ihn im Stich. Herzog Karl von Lothringen, Franz Stephans Bruder, rckte ihm der das schleiche Erenzgebirge nach: da erfocht Friedrich unweit Schweidnitz bei Hohenfriedberg einen Sieg, wie die alten Rmer nichts Glnzenderes vollbracht". Und als sterreicher und Sachsen gegen die Mark vordrangen, warf sie der alte Dessauer" bei Kesselsdorf unweit Dresden zurck. Alsbald zog Friedrich in Dresden ein und schlo am ersten Weihnachtstage Frieden. Zum Schmerz Maria Theresias behauptete er Schlesien. Dagegen gab er ihrem Gemahl, den die anderen Rurfrsten nach Karls Vii. Tode zum Kaiser gewhlt hatten, nachtrglich seine Kurstimme. Unermelicher Jubel empfing Friedrich den Groen" in Berlin. Seinen Triumphzug durch die festlich beleuchtete Hauptstadt unterbrach er, um an das Sterbelager Duhans zu eilen. 5. Noch drei Jahre rang die Kaiserin mit Frankreich und Spanien um ihr Erbe. Im Aachener Frieden verblieben ihr alle ihre Lnder auer Schlesien und einem kleinen Land streifen in Italien. Ihre mnnliche Festigkeit und ihr kindliches Eottvertrauen hatten sterreich gerettet. Mit Recht sagte sie: Ich bin nur eine schwache Knigin, aber ich habe das Herz eines Knigs." 5. Des groen Knigs Friedenswerk. 1. Im Kriege sagte Friedrich einmal: Es ist nicht ntig, da ich lebe, wohl aber, da ich meine Pflicht tue und fr mein Vaterland kmpfe." Er bezeichnete sich als den ersten Diener des Staates und betrachtete es als seine Frstenpflicht, sein Volk glcklich zu machen. Er selbst lebte unendlich einfach; feine blaue Uniform zeichnete sich nur durch den Ordensstern aus. Aber trotz seines kaum mittelhohen Wuchses war er eine knigliche Erscheinung mit sprhenden Augen und dunklem Haar, das gewhnlich gepudert und in einen Zopf gebunden war. Vom Aufstehen, das im Sommer schon um vier Uhr erfolgte, bis zum Schlafengehen war er gestiefelt. Unermdlich ttig, wollte er berall selber frs Ganze sehen, denken, handeln". Schon am dritten Tage seiner Regierung schaffte er die Folter ab und beseitigte die Todesstrafe fr Diebstahl. Die Religionen," so verordnete er in den ersten Monaten, Msen alle Tolleriret werden

9. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 119

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
119 die Skythen, stumpfsinnig wie die Böotier, verworfene Sklaven, die sich bei dem Worte „Minister", „Direktor", breimal zur Erde warfen und mit bei Stirne den Staub aufküßten, Gauner, die dem Volke bi,e Taschen leerten, den Raub von den Dächern Vrebigten . . ." „Die Freiheit der Franken", sagte berselbe Schriftsteller, „kann nicht jenes reine, hohe Wesen sein, das in nackter Einfalt, uugeschrnückt und einfach vor unserem inneren Sinn strahlt. Nein, in Seibe und Gazen muß sie sich hüllen, von der Mobe des Tages ausgeputzt muß sie einhertreten, mit ihren Reizen soll sie spielenb wuchern. Die Freiheit des Deutscheu hingegen soll eine Mabonna sein, mit liebevoller Güte soll sie ihren Segen und nichts als Segen spenben; nicht Glanz, Tanb und Flitter soll sie umstrahlen, nur Liebe aus ihr sprechen; an ihrem Busen sollen ihre Kinder Wohlsein saugen und in ihrer Gabenfülle sich sättigen." Mit schnellen Schritten eilte das alte Reich unter den Schlägen einer neuen Zeit, mit der es unvereinbar geworben, die aber dem Lanbe vorberhanb nichts Besseres brachte, seinem unabwenbbaren Verhängnis entgegen. Das linke Rheinufer, seit sieben Jahren von den Franzosen erobert, mußte 1801 im Frieden von Luneville enbgültig vom deutschen Reiche an das französische Konsulatsreich abgetreten werben. Die seit lange vaterlanbslosen und nun vollenbs eingeschüchterten kleinen deutschen Fürsten wetteiferten in Kriecherei vor dem „ersten Konsul", in bessen £mnb ihr Dasein lag, um bei der neuen Verteilung der Gebiete boch auch etwas zu gewinnen. Man versteigerte in Paris die geistlichen Besitzungen und kleinen Reichsstäbte rechts vom Rhein an die Meistbietenben unter jenen Fürsten, welche ihr Land links von dem vorher deutschen Strome verloren hatten und nun entfchäbigt werben sollten. Dabei würden Bestechung wie Schmeicheleien bei den nicht sehr sauberen Persönlichkeiten, die in Frankreich den größten Einfluß befaßen, angeroanbt. Der korsische Emporkömmling aber benutzte biefen Anlaß, um unter den so tief gefunkenen Deutschen, von benen selbst die ihren großen Friedrich vergessenben Preußen keine Ausnahme machten, Zwietracht zu säen. So kam im Jahre 1803 der „Reichsbepn-lationshauptschluß" zuftanbe, der zusammen mit der „Mebia-tionsakte", durch welche die Schweiz schwach und abhängig gemacht würde, dem Rumpfe des deutschen Reiches für kurze Zeit eine neue Gestalt gab. Als nur noch einziges geistliches Fürsten-

10. Teil 3 - S. 116

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 116 — 4. Elsaß-Lothringen hat wichtige Festungen. Eine der stärksten Festungen ist Metz. Metz hat nicht nur einen Gürtel von Erdwällen, Mauern und Gräben aufzuweisen, sondern ist auch in weitem Umkreise mit einer Kette von einzelnen kleinen Festungen oder Forts umgeben. In ganz ähnlicher Weise ist auch Straßburg befestigt. Zur sachlichen Besprechung. a. Welchen Zweck haben die starken Festungen des Reichs- landes? Sie sollen den Franzosen den Einfall ins deutsche Reich wehren, indem sie wichtige Straßen und Eisenbahnen versperren, auf denen die Franzosen leicht ins Innere Deutschlands dringen können. Die Straßen, die Straßburg schützt, kennen wir bereits. Nenne und zeige sie noch einmal! Welche Wege aber schützt Metz? (Die, welche von Frankreich aus durch Lothringen nach Mannheim, Mainz und Koblenz führen! — Moselstraße!) — Welchen Zweck hatten diese Festungen, als sie sich noch in den Händen der Franzosen befanden? (Sie sollten den Deutschen den Einmarsch in Frankreich erschweren und den Franzosen den Einsall in Deutschland erleichtern.) Freilich haben sie im letzten Kriege diesen Zweck nicht erfüllt. Inwiefern? — Wie hat man wohl dafür gesorgt, daß es uns in einem späteren Kriege mit unseren Festungen nicht ähnlich geht, wie es den Franzosen 1870 mit den ihrigen erging? (Verstärkung der Befestigungen.) b. Hatten denn die Deutschen ein Recht, Elsaß-Lothringen den Franzosen wegzunehmen? Gewiß? Die Franzosen hatten es ja erst stückweise von Deutschland losgerissen. Straßburg war von Ludwig Xiv. sogar mitten im Frieden geraubt worden. c. Was erinnert wohl noch hente in den Reichslanden an die französische Herrschaft? Noch heute reden viele Bewohner die französische Sprache. Dies ist besonders in Lothringen der Fall. „Dort erblicken wir auch in Kleidung und Lebensweise der Landbewohner noch viel französische Art. Die Männer tragen mit Vorliebe die blaue Bluse und die gezipfelte Mütze. Die Frauen schmücken sich gern mit der weißen Morgenhaube und einem hellen über die Brust gekreuzten Schultertuche. Die Wohnhäuser sind nicht sehr breit, aber von größerer Tiefe. Grüne Holzklappläden (Jalousien) schließen die kleinen Fenster. In der Haus- flur weitet sich ein Kamin nischensörmig aus, in dem ein kupferner Kessel an einer Kette über dem Feuer hängt. In der Wohnstube aber fehlt vielfach der Ofen, dessen trauliche Nähe der Deutsche so ungern vermißt." (Schreyer.) — Allerdings ist französische Sprache und französische Art in den Reichslanden in Abnahme begriffen. Wie erklärst du dir dies? (Schule, Kirche, Militär, Verwaltung.) b. 3tfl: Wie es am Sonntage, am Johannisfest und bei Hochzeitsfeierlichkeiten in den elsäßifchen Dörfern zugeht.
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